News 21.01.2010:

Heute war es endlich so weit, ich konnte mein neues Rennrad abholen: Die Promachine von BMC. Und mit jeder Trainingsfahrt steigert sich die Begeisterung über mein neues Rad. Einfach Super das Teil :-)


Tagebuch Trainingslager BRD:
01.02. - 05.02.2010:

Nach einer Woche dauerhaftem schlechten Wetter in Deutschland ging es heute endlich Richtung Süden los: Mit der deutschen U-23 Nationalmannschaft werde ich bei hoffentlich gutem Wetter die nächsten 17 Tage auf Mallorca trainieren.
Schon am Flughafen kam es zur ersten Überraschung: Wir durften die 60km vom Flughafen zu unserem sehr schönen Hotel in Alcudia bei Sonnenschein mit dem Rad zurücklegen.
Im ersten Trainingsblock ließen wir es dann erstmal ruhiger angehen. So standen 4-5 Stunden lockeres Grundlagentraining auf dem Programm, wobei die letzten 40-50km im Einzeltraining zu bewältigen waren. Und während wir an den ersten Tagen strahlenden Sonnenschein und angenehme Temperaturen genießen durften, mussten wir leider den letzten Trainingstag des ersten Trainingsblocks bei leichtem Regen hinter uns bringen um uns dann in den ersten wohlverdienten Ruhetag zu verabschieden. Aber Ruhe im Radsport bedeutet für mich lernen für die Uni…

06.02. – 09.02.2010
Nach dem einrollen im ersten Trainingsblock wurde es im zweiten 3er-Trainings-Block schon richtig sportlich! So fuhren wir nicht nur unzählige Kilometer für die Kraftausdauer am Berg, sondern auch noch schnelle Einheiten im Flachen am Ende des Trainings. Umso mehr brannten natürlich die Beine! Das Wetter war zumindest an den ersten 2 Trainingstagen traumhaft! Viel Sonne, warme Temperaturen aber leider viel Wind! Am dritten Tag war es ziemlich bewölkt, aber trocken. Also dafür, dass Dauerregen angekündigt war auch sehr gut. Jetzt gilt es wieder den Ruhetag perfekt zu nutzen, um möglichst ausgeruht in die zweite Hälfte des Trainings zu absolvieren.

10.02 – 13.02.2010
Bei unserem dritten Trainingsblock auf der Insel der Radfahrer hatten wir Glück im Wetterunglück! Nachdem es über den Ruhetag stark regnete und abkühlte, schauten wir an den Trainingstagen öfters mal in den Himmel und mussten im Zickzack den dicken Regenwolken ausweichen, was uns zum Glück auch gelang und wir immer trocken ins Hotel ankamen. Dazu sehr kühle Temperaturen; und der starke und eisige Wind versüßte das lange Training auch nicht. Als es auch noch in der Nacht zum 12. anfing zu schneien, und der Schnee noch liegen blieb, setzte dem ganzen Wetterchaos die Krone auf! Am Tag selbst schien dann wieder die Sonne, und wir konnten das Training wie geplant durchziehen!

14.02. – 17.02.2010
In unserem vierten und somit letzten Trainingsblock wurde das Wetter leider noch schlechter! Am ersten Tag hatten wir noch Glück und kamen trocken nach der etwas verkürzten Trainingsfahrt zurück in unser Hotel, aber das K3-Kraftausdauertraining bei 4° am Randa war alles andere als angenehm! Am zweiten Tag brachen wir sogar nach 60km das Training, nachdem wir in starken Regen gekommen waren und keine Wetterbesserung in Aussicht war, ab! Wenigstens hatten wir dann am letzten Tag noch versöhnliches Wetter zum Abschluss, und fuhren bei Sonne noch einmal 200km, bevor es dann ans Packen ging! Alles in allem war das Trainingslager ein voller Erfolg; Wir konnten bis auf den zweitletzten Trainingstag den Trainingsplan komplett umsetzen und ich habe das gute Gefühl, dass mein Körper direkt auf das Training angesprochen hat und meine Formkurve weiter steigt! So blicke ich nun optimistisch auf das kommende Frühjahr und freue mich auf die ersten Rennen! Aber zuerst steht Erholung im kalten Deutschland an!
Rennberichte:

28.02.2010:
Les Boucles du Sud Ardèche (Kategorie 1.1) startete ich in die neue Rennsaison! Hoch motiviert ging ich auf nassen Straßen und für die Jahreszeit akzeptablen Temperaturen an Start des 205km langen und stark besetzten Rennen. Mein persönliches Ziel war, wertvolle Wettkampfkilometer zu sammeln, und aktiv zu fahren! Wie in Frankreich üblich, ging das Rennen sehr schnell los, es bildeten sich ständig neue Spitzengruppen, aber keine konnte sich richtig absetzen. Als nach ca. 60km sich die Gruppe des Tages bildete, verpasste ich diese leider knapp und „hing“ zwischen Feld und Spitze. Als es dann auf die finale Schlussrunde ging, die 4 mal zu bewältigen war, wurde es im Feld wieder richtig schnell, um die 6Mann starke Gruppe zu stellen, und so glich die Fahrt über die steilen Berge einer Ausscheidungsfahrt. Zuerst konnte ich gut mithalten und bin vorne über die Berge rüber, doch am 4 Berg nach 160km konnte ich das Tempo nicht mehr mitgehen, es fehlten mir oben an der Kuppe 50m zum Feld. So rollte ich dann in der zweiten Gruppe Richtung Ziel…

07.03.2010
Mit dem GP de la Ville de Lillers (Kategorie 1.2) stand mein 2tes Rennen auf dem Plan. Auf dem nahezu flachen Rennen über 177km im Nordosten Frankreichs, ging es bei eisigen Temperaturen und starkem Wind immer wieder auf die Windkante. Leider war ich bei Kilometer 130 in einer sehr unruhigen Rennphase in einen „kleinen“ Massensturz verwickelt und „über den Lenker abgestiegen“! Da ich auf dem Kopf landete, war ich kurz bewusstlos, bis ich dann neben der Straße mit einigen besorgten Gesichtern über mir zu mir kam! An ein Fortsetzen des Rennens war nicht zu denken, und so ging’s leicht benommen zur Dusche!

14.03.2010
An diesem Wochenende stand das Rennen Paris-Troyes an. Leider musste ich aufgrund einer Erkältung das Rennen nach einer Stunde abbrechen. Jetzt hoffe ich, dass so meine Sturz und Krankheitsserie vorbei ist und ich langsam in Schwung komm… Und mein erstes Rennen dieses Jahr beenden kann…

GP Portugal 26-28.03
Der erste Nationencup in dieser Saison fand über 3 Etappen auf hügeligem Terrain um die Stadt Guarda nahe der spanischen Grenze statt. In der vorläufigen Planung der Saison hatte ich das Rennen als einen meiner Saisonhöhepunkte markiert, doch geschwächt durch meine Stürze und Krankheit lief gar nichts zusammen. 3 Wochen ohne vernünftiges Training haben sich doch stärker bemerkbar gemacht wie befürchtet, und dazu fühle ich mich durch meinen Infekt, der einfach nicht abklingen will, schwach und kraftlos… Und wenn es dann mal nicht so läuft, kommen meistens noch Defekte zum ungünstigsten Zeitpunkt dazu…

Circuit des Ardennes (09.04.-11.04)
Zum weitern Formaufbau nach überstandener Krankheit bestritt ich die dreitägige Rundfahrt in den Französischen Ardennen um die Stadt Charleville-Mezieres nahe der belgischen Grenze. Es standen am Freitag und Samstag 2 längere Etappen über leicht hügeliges Terrain, schmalen und schlechten Straßen und viel Wind auf dem Plan, am Sonntagmorgen folgte ein 15 Kilometer langes Zeitfahren und am Nachmittag eine kürzere, aber vom Terrain die anspruchsvollste Etappe. Da mein Teamkollege Nicholas Baldo in sehr starker Form anreiste, versuchten wir als Team ihn möglichst gut zu unterstützen, was uns auch gut gelang. Somit konnte er einen sehr starken 6. Platz in der Gesamtwertung einfahren, und für seine guten Etappenplatzierungen kam noch das grüne Trikot des Punktbesten dazu. Über die 3 Tage spürte ich, dass ich zwar immer noch durch die vergangenen Wochen geschwächt bin, merke aber auch, wie langsam die Form und Kraft wieder zurück kommt, was mich sehr auf die nächsten Rennen hoffen lässt. So schaffte ich es trotz einem Schaden an meinem Vorderrad auf der letzten Etappe in die recht große Spitzengruppe. Leider war ich als einziger Fahrer meines Teams vorne, und als 15 Kilometer das taktieren und „gespringe“ losging, konnte ich alleine nicht bei jeder Attacke mitgehen und verpasste so leider die entscheidende Gruppe und fiel mit den übrigen Fahrern ins Feld zurück.

30.04.2010
Von Sonntag bis Dienstag fuhr ich bei den Prestigeträchtigen Rennen Gran Premio della Liberazione und den Giro delle Regioni mit der deutschen U23 Nationalmannschaft. Während es beim Gran Premio della Liberazione um die Caracalla-Therme in Rom für mich darum ging, möglichst Kraft- und Energiesparend ins Ziel zu kommen, sollte ich beim anschließenden Regioni über 2 anspruchsvolle Etappen auf Ergebnis fahren. Am ersten Tag lief es sehr gut, und löste mich ca35km vor dem Ziel mit einer 9 Mann starken Verfolgergruppe vom sehr gut besetzten Feld. Leider lief die Gruppe nicht besonders gut, und so attackierte ich am letzten Berg des Rennens noch einmal und verkleinerte so die Gruppe auf 6 Mann. Nun lief die Gruppe besser, leider schafften wir es nicht mehr die Spitzengruppe auf den verbleibenden 10km einzuholen, und ich belegte den 13. Platz. Am zweiten Tag lief es dann leider überhaupt nicht. Schon nach 3km hatte ich einen Vorderraddefekt. Als dann nach 20km ein Berg der zweiten Kategorie anstand, merkte ich, dass die Beine heute überhaupt nicht wollten. Bei der anschließenden Berg und Talfahrt über sehr anspruchsvolles Terrain gingen die Beine leider nicht auf. Trotzdem konnte ich bei der finalen Bergankunft mich als 14. Plazieren, und so einen guten 10. Platz in der Gesamtwertung belegen. So langsam komme ich also in Schwung, und ich freue mich auf die nächsten Rennen! Beim Giro delle Regioni, der zu der Serie der Nationen-Cups gezählt wird, waren in 23 Nationalmannschaften 132 Fahrer am Start.

19.05.2010
Rhone-Alpes-Isere-Tour: Vom vergangenen Donnerstag bis Sonntag fuhr ich das französischen Etappenrennen Rhone-Alpes-Isere-Tour. Durch die sehr kühlen Temperaturen, Wind und Regen, das starke besetzte Starterfeld und die anspruchsvolle Streckenführung verlangte das Rennen uns Fahrern einiges ab. Nachdem ich auf der sehr schnellen ersten Etappe nach sehr aktiver Fahrweise zu Beginn des Rennens viel Kraft auf der Straße liegen gelassen habe und am Schlussanstieg deutlich Zeit verlor, bestand meine Aufgabe an den nächsten Tagen darin, meinen Kapitän Nicolas Baldo zu unterstützen. Vor allem auf der zweiten und dritten Etappe, bei dem sich nach einem Berg der ersten Kategorie im ersten Renndrittel das Feld teilte, half ich das Rennen zu kontrollieren und Baldo in eine gute Ausgangsposition zu bringen. Für mein Team gab es ein recht erfreuliches Resultat: Baldo wurde 2. in der Gesamtwertung und wir haben die Teamwertung gewonnen. Ich selbst wurde 17. in der Gesamtwertung und somit 3. der Nachwuchswertung.

26.05.2010
Mit der Ronde de l’Isard stand nach dem GP Portugal und dem Giro della Regioni mein dritter Einsatz in dieser Saison für die Nationalmannschaft auf dem Programm. Das Etappenrennen bestand aus zwei Flachetappen im Vorland der Pyrenäen und 2 Etappen im Hochgebirge. Da mir das Terrain entgegenkam, hatte ich sehr viel vorgenommen und spürte schon auf den ersten 2 Etappen, die ich im Hauptfeld beendete, dass auch viel möglich war. Auf der dritten und entscheidenden Etappe fuhr leider eine Gruppe um den späteren Etappen- und Gesamtsieger Yannick Eijssen mit über 2 Minuten Vorsprung in den Schlussanstieg hinauf zum Ax 3 Domaines. Doch trotz dem hohen Tempo im immer kleiner werdenden Verfolgerfeld konnten wir die Spitzenreiter nicht auffahren. Im Sprint um Platz 4 musste ich mich meinen letzten 2 Begleitern geschlagen geben und fuhr so auf dem sechsten Platz ins Ziel. Auf der letzten Etappe begann nach 90 km am ersten großen Berg des Tages ein Ausscheidungsfahren, um das gelbe Trikot zu attackieren und Positionen in der Gesamtwertung gutzumachen. Bei mir lief es wieder sehr gut, und ich fuhr mit 3 weiteren Fahrern in der ersten Gruppe über den Pass; in der Abfahrt schlossen noch 4 Fahrer zu uns auf. Da die ersten 3 Fahrer der Gesamtwertung unserem Tempo nicht folgen konnten und unser Vorsprung auf dem zweiten Pass fast 2 Minuten betrug, war ich „virtuell“ auf dem 3. Gesamtrang. Leider schloss die Gruppe um das gelbe Trikot auf den restlichen 32km hinunter ins Ziel fast zu meiner Gruppe auf, so dass ich mich in der Gesamtwertung nicht mehr verbessern konnte. So belegte ich nach über 650 Kilometern mit 1:06 Minuten Rückstand den siebten Platz. Wieder mal ein gutes Ergebnis, aber es war mit nur 5 Sekunden Rückstand auf Platz 3 deutlich mehr drin. .


30.05.2010
Paris-Roubaix (Kategorie 1.2 U23)
Bei der diesjährigen Austragung des Klassikers Paris-Roubaix gab ich meine Premiere auf dem Pave. Auf identischer Strecke wie die Profis waren 180km bei starkem Wind und anfangs bei Regen zurückzulegen. Im Voraus war ich sehr skeptisch, ob ich mit den schweren Kopfsteinpflaster-Passagen zurechtkomme. Da schon 2 Wochen nach dem Rennen die Deutsche Meisterschaft anstand, wollte ich kein großes Risiko eingehen, und setzte mir als Ziel sturzfrei auf der Radrennbahn in Roubaix anzukommen. Das Rennen selbst war sehr hektisch und es gab viele Massenstürze, durch einen Massensturz 40km vor dem Ziel direkt vor mir verlor ich den Anschluss an das immer kleiner werdende Hauptfeld. Auf Platz 41 mit 5 Minuten Rückstand auf den Sieger Tylor Phinney erreichte ich das Ziel. Pech hatte mein Teamkollege Michael Baer: 20km vor dem Ziel verlor er durch einen Defekt den Anschluss an die erste Verfolgergruppe, die um Platz 4 fuhr.

06.06.2010
GP Kanton Aargau (Kategorie 1.HC)
Beim wichtigsten Eintagesrennen der Schweiz mit Start und Ziel in Gippingen waren auf einer schweren Runde 195 Kilometer zu fahren. Durch die ungewohnten heißen Temperaturen, das mit vielen internationalen Top-Profis gespickte Starterfeld wurde meinen Teamkollegen und mir bei unserem Heimrennen einiges abverlangt. Schon in der ersten Runde löste sich eine 9-Mann starke Spitzengruppe vom Feld, in der auch mein Teamkollege Florian Salzinger fuhr. Als in der elften von 16 Runden die Spitzengruppe eingeholt wurde und sich sofort eine neue 18Mann starke Spitzengruppe mit allen Favoriten bildete, konnte ich das hohe Tempo nicht ganz mitgehen. Auch setzte mir starkes Kopfweh zu. Das Rennen beendete ich auf dem 33. Platz im Hauptfeld

13.06.2010
Die Deutsche Meisterschaft in der U23 Kategorie wurde auf der Strecke des ältesten Deutschen Eintagesrennen „Rund um die Hainleite“ in Erfurt ausgetragen. Auf der Großen Schleife nördlich von Erfurt, die auch über den Kyffhäuser führte, setzten sich schnell 2 Fahrer vom Feld ab, die zwischenzeitlich fast 10 Minuten Vorsprung auf das große Feld heraus fuhren. Kurz vor Erfurt wurden die 2 Spitzenreiter eingeholt, und so fuhr das komplette Feld auf die 5 Schlussrunden, die durch den Anstieg in der „Arnstädter Hohle“ recht anspruchsvoll war. Leider bekam ich gegen Ende des Rennens Magenkrämpfe, und konnte bei der entscheidenden Attacke des Favoriten und späteren Siegers John Degenkolb nicht mitgehen. Auch eine Attacke auf dem letzten Kilometer war nicht erfolgreich, und so beendete ich das Rennen auf dem für mich enttäuschenden 31. Platz.

Thüringen Rundfahrt
Mit der Thüringen Rundfahrt folgte direkt auf die Deutschen Meisterschaft ein weiterer Saisonhöhepunkt, und da mir profilierte Rundfahrten wesentlich besser liegen als Eintagesrennen, rechnete ich mir einiges aus! Die Thüringenrundfahrt zählt zu den renommiertesten Rennen für Nachwuchsfahrer und führte über 6 Etappen und insgesamt 760km durch Thüringen. Am Start waren 20 Teams aus 13 Nationen. Hier ein kleiner Überblick über die entscheidenden Etappen:

Leider musste ich meine Ambitionen auf einen guten Platz in der Gesamtwertung schon nach der ersten Etappe begraben: Bei dem knapp 24 Kilometer langen und recht anspruchsvollen Mannschaftszeitfahren belegte ich mit meinen Teamkollegen Peter Erdin, Sebastian Reichenbach, Lukas Rohner und Michael Baer mit über 2 Minuten Rückstand den 14. Platz. Besonders ärgerlich für uns war der Rennverlauf: Da zwei Teamkollegen einen schlechten Tag erwischten, fuhren wir praktisch zu dritt, erlaubt waren 6 Starter pro Team!

Auf der dritten Etappe mit schweren Schlussrunde nahm ich mir einiges vor, es galt ja ein Teil der verlorenen Zeit wieder aufzuholen! Also fuhr ich sehr aktiv und fand mich schon bald in einer 8 Mann starken Spitzengruppe. Leider harmonierten wir Fahrer nicht sehr gut, und auch das Feld wollte uns nicht wirklich ziehen lassen. So fuhren wir unter hohem Kraftaufwand nur kurz vor dem Feld. Kurz vor dem Zusammenschluss attackierte ich mit einem Fahrer der französischen Nationalmannschaft. So fuhren wir noch einige Kilometer vor dem sich inzwischen geteilten Fahrerfeld, aber auch diese Aktion war nicht erfolgreich. Am Ende des Rennens konnte ich aufgrund meiner aktiven Fahrweise und leichten Verdauungsproblemen bei der entscheidenden Attacke von dem späteren Etappen- und Gesamtsieger nicht mitgehen und beendete die Etappe in der ersten Verfolgergruppe auf dem 21. Rang.

Auf der vierten Etappe siegte mein Team- und Zimmerkollege Michael Baer im Sprint einer 3-köpfigen Spitzengruppe! Schon früh löste sich die Gruppe vom Feld und rettete bis ins Finale ihren Vorsprung auf das „jagende“ Feld.

Auf der fünften Etappe, die aufgrund ihrer anspruchsvollen Schlussrunde als Königsetappe der Rundfahrt galt, nahm ich mir wieder einiges vor! Und dieses Mal ging mein Plan auf: Beim ersten von drei Aufstiegen nach Masserberg setzte ich meine entscheidende Attacke, fuhr recht schnell einen Vorsprung von ca. 30 bis 40 Sekunden heraus, und erreichte nach einer 28km langen Soloflucht als erster das Ziel. In der Gesamtwertung verbesserte ich mich auf den 18 Platz, den ich auch nach der letzten Etappe behielt. Auf der Homepage vom MDR findet ihr den Filmbeitrag zu der Etappe, der in den Nachrichten ausgestrahlt wurde!

27. Juni 2010 - DM Profis
Bei der Deutschen Meisterschaft der Profis in Sangerhausen lief nicht alles nach Plan. Schon zu Beginn des Rennens merkte ich, dass die Beine nicht besonders gut waren, und auch der recht schnell Kurs kam mir nicht so sehr entgegen. Trotzdem war ich Aufmerksam und zur Stelle, als sich noch im ersten Renndrittel eine 18köpfige Spitzengruppe mit allen Topfahrern und Teams formierte. Aufgrund ihrer Größe lief die Gruppe nicht besonders gut und so wuchs die Gruppe immer mehr. Aus dieser Gruppe löste sich nsch einigen Attacken die 9Köpfige Gruppe um den späteren Sieger Christian Knees vom Team Milram. Somit war das Rennen entschieden, unsere Gruppe lief nicht mehr und das Feld schloss auf und ich beendete das Rennen im Hauptfeld. Auf die Deutsche Meisterschaft folgte meine einwöchige wohlverdiente Pause.

11. Juli 2010 - GP Pont a Marco
Nach einwöchiger Pause und dem anschließenden einwöchigen Grundlagentraining fuhr ich ohne große Ambitionen zu meinem ersten Rennen der zweiten Saisonhälfte in den Nordosten von Frankreich. Auf dem flachen und verwinkelten, 15km langen Rundkurs rechnete ich mir nicht allzu viel aus. Der starke Wind, Temperaturen um 32° und ein 1Kilometer langer Pavesektor machte das Rennen auch nicht einfacher. Als sich dann in der dritten Runde die Gruppe des Tages bildete, war ich Stelle und fuhr mit meinen 8 „Leidensgenossen“ mit maximal 2 Minuten Vorsprung vor dem Feld. Leider beteiligten sich 3 Fahrer nicht an der Führungsarbeit. So kam es dann 30km vor dem Ziel zum Zusammenschluss mit dem Feld. Es bildete sich eine neue Spitzengruppe, die ich leider, platt von der langen Flucht und dem harten Training der Vorwoche, verpasste. So beendete ich das Rennen dann im Hauptfeld.


Tour de la Creuse - 21. bis 22. Juli 2010
Die Tour de la Creuse, ein nationales Eliterennen über zwei Etappen durch die Französische Region Limousin. An dem Rennen nahm ich mit der deutschen U23-Auswahl teil, um mich auf die am Dienstag beginnende Tour Alsace vorzubereiten. Auf welligem Terrain und starkem Regen entwickelte sich auf der ersten Etappe ein recht schnelles Rennen, dass von zahlreichen Attacken und Gruppen geprägt war. Obwohl mich eine Verhärtung der rechten Oberschenkelmuskulatur behinderte, konnte ich mich kurz vor dem letzten Bergpreis ca. 25km vor dem Ziel mit meinem Teamkollegen Nils Plötner und dem Esten Tanel Kangert vom Feld absetzen. Mit einem Vorsprung von 36Sekunden erreichten wir das Ziel, ich zog den Sprint für Nils an und ermöglichte ihm somit den Etappensieg.
Auch die zweite Etappe begann recht schnell und nach 5km stand die Gruppe des Tages. 13 Fahrer, darunter 3 Teamkollegen, konnten recht schnell einen Vorsprung von fast 3 Minuten herausfahren. Während hinten im Feld meine Mannschaftskollegen Nils Plötner und John Degenkolb und ich das Rennen kontrollierten, begann vorne in der Spitze das Ausscheidungsfahren. Nach 167 schnellen Rennkilometer schafften es nur noch 2 Fahrer, mein Mannschaftskollege Philipp Ries und der Franzose Paul Brousse, der ehemals 13Mann starken Gruppe einen kleinen Vorsprung von 46Sekunden ins Ziel zu retten. Ich erreichte das Ziel in der ersten Verfolgergruppe und konnte so den 3. Platz in der Gesamtwertung verteidigen. Gewonnen wurde die Rundfahrt von Philipp Ries.

Tour Alsace - 27. Juli bis 1.August
Nachdem ich mich durch eine Sehnenreizung am Knie und einer leichten Erkältung nicht wie geplant auf die Tour Alsace vorbereiten konnte, hoffte ich, im Laufe der Rundfahrt immer besser in Tritt zu kommen. Und nachdem ich an den ersten zwei Etappen noch mit Magenkrämpfen und Übelkeit zu kämpfen hatte, lief es auf der 3. und 4. Etappe schon besser und stimmten mich optimistisch auf den letzten und entscheidenden Tag mit Bergankunft auf dem Ballon d’Alsace. Doch schon zu Beginn der Etappe merkte ich, dass sich die Beine sehr leer und kraftlos anfühlten, auch hatte ich wieder mit Übelkeit zu kämpfen. So konnte ich das hohe Tempo der Favoriten nicht mitgehen, und beendete das Rennen in einer hinteren Gruppe. Die Kraftlosigkeit auf der letzten Etappe waren die ersten Ankündigungen einer aufkommenden Krankheit, die mich jetzt zur Pause und zur Absage einiger Rennen zwingt. Ich hoffe, möglichst bald gesund zu werden, um schnell wieder mit dem Training für meinen Saisonhöhepunkt, die Tour de l’Avenir, beginnen zu können.

Saisonabschlussbericht

Nach dem ich schon eine Weile keine Berichte mehr auf die Homepage gestellt habe, schreibe ich jetzt einen längeren Saisonabschlussbericht.

Tour de l’Avenir
In der Vorbereitung zu meinem Saisonhöhepunkt, der Tour de l’Avenir war ich leider öfters erkältet, so dass ich nicht die geplanten Umfänge und Intensitäten trainieren konnte. Nicht in Topform reiste ich also zur Tour de l’Avenir an, gespannt was die nächsten Tage so bringen würden… Für die Vorbereitung lief das Rennen dann besser als erwartet und ich konnte die „Zukunfts- Tour de France“ nach 8 schweren Renntagen mit dem 11. Platz in der Gesamtwertung und einem 3. Platz auf einer Etappe beenden. Die Rundfahrt an sich, obwohl sie für mich nicht so erfolgreich verlief wie ich mir das am Anfang der Saison erhofft hatte, war eine sehr schöne Erfahrung: Ich konnte Teil einer sehr erfolgreichen Mannschaft sein, die super zusammen arbeitete, wo sich jeder voll einbrachte und für die anderen Fahrer da war. Auch die Betreuung durch Trainer, Physios und Mechaniker war sehr professionell. Im Rennen spürte man enorm, dass bei der Tour de l’Avenir nur die besten Nachwuchsfahrer am Start waren: Das gesamte Rennen wurde extrem taktisch gestaltet, und es gab eine enorm hohe Leistungsdichte. Selbst nach einigen Tagen bei schlechtem Wetter, Sturm und Bergen, kamen doch die meisten im Feld an und es gab praktisch keine Aufgaben… Im Nachhinein sicherlich eins der schönsten Rennen die ich in meiner Karriere gefahren bin! Der Rennbericht auf Rad-net.de: www.rad-net.de

Tour de Gevaudan
Nach der Tour de l’Avenir fuhr ich noch die Tour de Gevaudan. Bei der gut besetzten und auf anspruchsvollem Terrain stattfindenden Etappenfahrt durch das französischen Zentralmassiv belegte ich in der Gesamtwertung den 10. Platz. Leider machte mir das sehr schlechte Wetter zu schaffen: Geschwächt durch eine leichte Erkältung konnte ich meinen Vorjahressieg nicht wiederholen. Dennoch gab ich mein bestes, attackierte auf der ersten Etappe mit 2 Spaniern in einer langen Abfahrt 70km vor dem Ziel und konnte so ein Loch von 2 Minuten auf das Feld herausfahren. Leider war die Gruppe vorne zu groß; es gab keine Zusammenarbeit unter uns Fahrern in der Spitzengruppe und wir attackierten uns durchgehend, so dass ich, bevor es in den 18km langen Schlussanstieg ging schon ziemlich erschöpft war. Erst 4 Kilometer vor dem Ziel holte und überholte uns die Spitzengruppe, deren hohem Tempo ich nicht mehr folgen konnte und auf dem 10. Etappenplatz ins Ziel rollte, der mir dann den 11. Gesamtrang ermöglichte.

Münsterland-Giro und Putte Kapellen
Auf die Rundfahrt folgten noch die Rennen Münsterland-Giro und Putte-Kapellen in Belgien. Beides große und wichtige Rennen, die mir jedoch durch ihr flaches Profil nicht entgegenkamen. Bei beiden Rennen versuchte ich die entscheidende Fluchtgruppe zu erwischen, hatte aber nach einigen Erfolgsversprechenden Versuchen nicht das nötige Glück und beendete beide Rennen im Hauptfeld.

Tour of Taihu Lake
Zum Saisonabschluss fuhr ich mit dem Rennen Tour of Taihu Lake in Wuxi mein erstes Radrennen in China. Obwohl die Beine im Training vor dem Rennen überhaupt nicht wollten, lief es dann im Rennen überraschend gut. Ich fuhr sehr offensiv und war in vielen Gruppen mit dabei, auch in der entscheidenden 12-Manngruppe die sich 30Kilometer vor dem Ziel löste und den späteren Sieger stellte. Leider machte es sich wenige Kilometer vor dem Ziel das schon länger vernachlässigte Training bemerkbar und ich musste mit Magenkrämpfen und Wadenkrämpfen die Gruppe ziehen lassen.

Saisonzusammenfassung

Mit meiner Saison bin ich nicht zufrieden. Gut war sicherlich, dass ich über die gesamte Saison konstant auf hohem Niveau fahren konnte. Aber mehr war auch nicht drin. Leider war ich zu oft erkältet, um die geplanten Intensitäten und Umfänge zu trainieren. So erreichte ich dann auch nie meine absolute Topform. Erschwerend kam für mich dann auch noch ein schwerer Sturz in meinem zweiten Saisonrennen hinzu, der mich in meiner Form weit zurück schmiss und ich mich nur sehr langsam davon erholte… Inzwischen habe ich schon meine Fehler in Training und Wettkampf analysiert und freue mich auf ein sicherlich besseres Jahr 2011!!!

17.01.2011
Nach längerer Pause folgt nun der erste Bericht der Saison 2011. Wie in den letzten 2 Jahren flog ich nach dem Jahreswechsel nach Alicante, um dort die perfekten Rahmenbedingungen für ein Trainingslager zu nutzen. Mit meinen Teamkollegen Felix Rinker und Florian Salzinger und meinem Vereinkollegen Simon Arnold bezogen wir das Ferienhaus der Familie Meier aus Laufenburg, denen ich für ihr entgegenkommen an dieser Stelle noch einmal recht herzlich danken will. Bei bestem Wetter konnten wir das geplante Trainingspensum komplett umsetzen und mit einigen Kilometern, die die „Grundlage“ für die kommende Saison sind, nach 10 Tagen die Heimreise antreten.

GP Insubria (26.02) und GP Lugano (27.02)
Auf das einwöchige Teamtrainingslager in Cesenatico folgten mit dem GP Insubria am Samstag und GP Lugano am Sonntag die Rennen 2 und 3 der Saison 2011. Beide Rennen konnten wie in den letzten Jahren schon ein recht prominent besetztes Fahrerfeld vorweißen. Leider fiel es mir wie jedes Jahr schwer, bei den ersten Rennen die vielen Tempowechsel mitzugehen. Zusätzlich geschwächt durch einen unnötigen und schweren Sturz nach 30km beim GP Insubria, ging es bei mir auf den folgenden 330 Rennkilometer nur noch ums „überleben“, was mir auch den Bedingungen entsprechend zufriedenstellend gelang. Jetzt gilt es, in sehr intensiven Trainingseinheiten mich in siegtaugliche Form zu bringen.

Paris – Troyes 13.03
Nach einer zweiwöchigen Rennpause startete ich am vergangenen Wochenende bei dem gut besetzten Eintagesrennen Paris – Troyes, das über 177 hügelige und Windanfällige Kilometer von Provins nach Troyes führte. Leider kam zu den kühlen Temperaturen und dem starken Wind auch noch Regen, der die kleinen und zum Teil mit Erdstaub verschmutzen Straßen zu einer sehr rutschigen Angelegenheit machte. Und so kam nach 80 Kilometer in einer Abfahrt zu einem Massensturz. Mit etwa 50 Fahrern schlitterte ich wie auf Eis über den Boden, viele Fahrer wie mein Teamkollege Pirmin Lang konnten aufgrund ihrer großen und schweren Verletzungen das Rennen nicht beenden. Ich hatte noch Glück im Unglück: Mit Schürf- und Schnittwunden am ganzen Körper konnte ich mit dem Ersatzrad das zwischenzeitlich neutralisierte Rennen auf dem 59. Platz beenden. Jetzt hoffe ich, mich schnell von meinen Blessuren zu erholen, damit ich nächstes Wochenende beim Eintagesrennen La Roue Tourangelle meine langsam steigende Form nutzen kann.

La Roue Tourangelle 20.03
Schmale Straße, kurze steile Anstiege, viel Wind und ständige Richtungswechsel beschreiben das 175 Kilometer lange Eintagesrennen La Roue Tourangelle rund um Tours. Leider stürzte ich – inzwischen schon zum 3. Mal im 5. Rennen - etwa 20 Kilometer vor dem Ziel auf der „Windkante“, nachdem mir ein etwas unachtsamer Fahrer ins Vorderrad fuhr. Mit nun noch mehr und größeren Schürfwunden konnte ich den Anschluss an das auf 80 Fahrer geschrumpfte Hauptfeld nicht mehr herstellen und beendete das Rennen auf dem 90. Platz 2 Minuten hinter dem Sieger David Veilleux von Team Europcar. Für mein Team verlief das Rennen recht gut. Felix Rinker belegte im Massensprint den 15. Platz, und Laurent Beuret sicherte sich, nach dem er lange Zeit in einer 6 Mann-Spitzengruppe fuhr die Sonderwertungen Challenge Chateaux und Challenge Vignobles. Gratulieren möchte ich an dieser Stelle auch meinem Teamkollegen Mirco Saggiorato, der beim parallel stattfindenden Giro del Mendrisiotto den ersten Sieg für meine Mannschaft Team Atlas Person – Jakroo einfuhr.

Triptyque Monts et Châteaux 01.04 – 03.04
Mit der Triptyque Monts et Châteaux in Belgien stand für mich die erste Rundfahrt der Saison 2011 ganz im Zeichen des weiteren Formaufbaus auf dem Programm. Auf die relativ flache und windanfällige 172km lange erste Etappe am Freitag folgten am Samstag ein Einzelzeitfahren über 8km und ein Straßenrennen über 120km. Zum Abschluss stand am Sonntag noch eine mit vielen kurzen und steilen Anstiegen gespickte 165km Etappe auf dem Plan. Schon auf der ersten und vermeintlich einfachsten Etappe kam es nach 30 Kilometern zu einer Vorentscheidung der Rundfahrt. Nach dem ich mit 3 weiteren Fahrern mich vom Feld lösen konnte, schlossen kurz später noch 21 weitere Fahrer auf, darunter mein Teamkollege Jonathan Fumeaux. Obwohl die Gruppe aufgrund ihrer Größe nicht sehr gut harmonierte und sich im Finale dann teilte, erreichte ich mit fast 2 Minuten Vorsprung das Feld auf Platz 21 das Ziel. Leider verlief das Zeitfahren nicht nach meinen Vorstellungen. Bei starkem Gegenwind fand ich auf dem 8 Kilometer langen Kurs keinen Rhythmus, verbesserte mich jedoch auf Platz 13 in der Gesamtwertung, den ich bis zum Ende der Rundfahrt am Sonntag hielt. Mit diesem Ergebnis hatte ich zu Beginn der Rundfahrt nicht gerechnet. Ich bin also sehr zufrieden, vor allem stimmt mich die ständig besser werdende Form positiv auf die nächsten Rennen. Jetzt heißt es aber erstmal wieder zu erholen und „wundenlecken“, denn am Sonntag wurde ich schon wieder unfreiwillig vom Rad geholt. Nach 40 Kilometer fuhr mir ein zu motivierter Fahrer in einer Abfahrt in den Lenker und ich landete nach einem Salto unsanft auf der Straße. Mit Schnittwunden im Gesicht und an den Händen und großen Schürfwunden am ganzen Körper beendete ich, da mein Rennrad in nicht fahrtüchtigem Zustand war, nach mehreren Wechseln der Ersatzräder das Rennen.

Ronde van Overijssel und Omloop der Kempen 07. - 08.05
Um ein erkrankten Teamkollegen zu ersetzen, wurde ich relativ spontan von meinem Team zu 2 nahezu komplett Flachen 200 Kilometer Rennen nach Holland geschickt. Beide Rennen führten im Zick-Zack über schmale Straßen; Kopfsteinpflaster und Windkanten machten sie zu einer recht anstrengenden Angelegenheit. Eigentlich sollten die Rennen dazu dienen, wieder „Schwung ins Bein“ zu bekommen. Nach der auf die Tour de Bretagne folgende Regenerationswoche fühlten sich meine Beine an wie Gummi und wollten überhaupt nicht schnell fahren. Ich hoffe, der Ausflug nach Holland erfüllt diesen Zweck.

Tour de Bretagne 25.04. – 01.05. 2011
Nach der Triptyque stand für mich Teil 2 der Saisonvorbereitung an. 3 Wochen mit hartem Training inklusive Trainingslager im Hegau, ergänzt durch ein nationales Schweizer Rennen. In guter Form reiste ich also mit meinem Team zur Tour de Bretagne, die über 1150km in 7 Etappen durch die Bretagne führte. Obwohl das Etappenrennen mit vielen internationalen Topteams bestens besetzt war, zeigten meine Teamkollegen und ich schon von Beginn an, das wir zu den stärksten Mannschaften zählen und in der Lage waren, das Rennen mitzubestimmen. Und es dauerte auch nur bis zur dritten Etappe, dass mein Teamkollege Peter Kusztor die Gesamtführung übernahm. Das bedeutete für meine Teamkollegen und mich die eigenen Ziele zurückstecken, viel zu arbeiten und wenn es sein muss komplett aufzuopfern für den Gesamtsieg. Kurz gesagt: So kam es auch, meine Teamkollegen Baldo, Beuret, Fumeaux und ich fuhren, schufteten, arbeiteten und kontrollierten bis wir vom Rad fielen. So konnten wir nach der 7. Etappe den Gesamtsieg durch Kusztor feiern. Außerdem belegte mein Teamkollege Pirmin Lang den 6. Gesamtrang und wurde in der Sprint- und Bergwertung zweiter.

Durch die harte Belastung der 7 Etappen ist nun der zweite Teil der Saisonvorbereitung abgeschlossen, und ich denke, dass ich für die am 12. Mai beginnende Rhone-Alpes-Isere-Tour, meinem ersten Saisonhöhepunkt, bestens vorbereitet bin.


Rhone – Alpes – Isere – Tour 12.05. - 15.05. 2011

Zum meinem ersten Saisonhöhepunkt, der Rhone – Alpes – Isere – Tour, die über 4 anspruchsvolle Etappen um Lyon ausgetragen wurde, nach den vielen Wettkämpfen der letzten Wochen , sehr gut vorbereitet an. Bei der mit einigen Top-Teams besetzten Rundfahrt wollte ich ein erstes Mal auf mich aufmerksam machen. Doch leider klebt das Pech diese Saison an mir.

1. Etappe
Auf der ersten Etappe, die mit einem schweren Rundkurs in Saint-Savin endete, fühlte ich mich sehr gut. Perfekt positioniert fuhr ich in der letzen Runde in den letzten Berg. Leider kam in der Anfahrt zu diesem Berg der Fahrer vor mir zu Fall und bis ich mein Vorderrad aus seinem Hinterrad „rausoperiert“ hatte, fuhr ich als letzter auf den schmalen Feldweg, der den knapp 2 Kilometer langen Berg hinaufführte. So fuhr ich im Zickzack durch das Fahrerfeld. Kaum vorne angekommen ging die entscheidende Attacke, der ich nach meiner Aufholjagd nicht mehr ganz folgen konnte und beendete das Rennen so in der zweiten Gruppe.

2. Etappe
Die zweite Etappe, die die ersten 90 von 160 Kilometern über bergiges Terrain, dann jedoch flach Richtung Ziel führte, begann recht schnell. Nachdem sich nach der ersten Bergwertung eine 9 Mann starke, prominent besetzte Gruppe bildete, war ich zur Stelle. Leider wollte man diese Gruppe nicht ziehen lassen, und so wurden wir nach nicht allzu langer Flucht wieder eingeholt und ich beendete das Rennen im stark geschrumpften Hauptfeld. Meine Teamkollegen Baldo und Beuret wurden übrigens 2. und 3.

3. Etappe
Die dritte Etappe konnte ohne Zweifel als „Königsetappe“ bezeichnet werden. Nicht nur das schwere Profil mit 5 Bergwertungen, auch der Dauerregen bei kühlen Temperaturen wurden zur Herausforderung. Die Etappe begann wieder sehr schnell, und nach etwa 20 Kilometern bildete sich die erste Gruppe des Tages. Wieder war ich zur Stelle. Obwohl die Gruppe gut harmonierte und mit Fahrern aus fast allen großen Teams besetzt war, wurden wir nicht fahren gelassen. Als unser Vorsprung schon 75 Kilometer auf 30 Sekunden schrumpfte, löste ich mich alleine aus der Gruppe. Nach 30 Kilometern alleine an der Spitze wurde ich von der 3 Mann starken ersten Verfolgergruppe eingeholt, der ich zuerst auch folgen konnte, bis ich durch die Tempoverschärfung von Thibaut Pinot wenige Kilometer vor dem Gipfel des letzten, über 18km langen Anstiegs abgehängt wurde. Die Abfahrt zum Ziel entwickelte sich jedoch dann zum Albtraum. Im dichten Nebel mit nicht funktionierenden Bremsen verlor ich nach und nach Zeit zur Spitze. 8 Kilometer vor dem Ziel fuhr mich dann das auf 25 Fahrer geschrumpfte „Hauptfeld“ auf. Und 2 Kurven später kam ein Fahrer dieser Gruppe vor mir zu Fall. Mit nicht ausreichend funktionierenden Bremsen war ein Ausweichen unmöglich. Nur leicht gebremst fuhr ich in eine 3 Meter hohe Mauer neben der Straße. Mit starken Schmerzen im Arm wurde ich ein Krankenhaus gebracht. Der Verdacht auf eine Fraktur im Unterarm bestätigte sich nicht, jedoch musste die sehr große Wunde mit 16 Stichen genäht werden. Natürlich bin ich enttäuscht, dass ich meine sehr gute Form wieder nicht nutzen kann. Ich hoffe aber, möglich bald wieder mit dem Training beginnen und Rennen fahren zu können.


Kriterium Diessenhofen 02.06.2011

Nach meiner verletzungsbedingten längeren Wettkampfpause fuhr ich als Vorbereitung für den am kommenden Wochenende stattfindenden GP Kanton Aargau noch das traditionsreiche Auffahrtskriterium in Diessenhofen. Auf einem knapp über 800 Meter langen „dreieckigen“ Kurs waren 90 Runden zurückzulegen. Schon recht schnell kam es zu einer Vorentscheidung, als eine 11 Mann starke Gruppe um meinen Teamkollegen Pirmin Lang und mir, in der ersten Rennhälfte das Feld überrundete. Nachdem der Rundengewinn vollzogen war, konnte ich mich mit einem weiteren Fahrer vom Feld lösen und fuhr wieder fast 30 Runden vor dem Feld und sicherte mir sogar zwei Wertungssprints, bevor das Feld uns wieder einholte. Das Rennen beendete ich auf dem 3. Rang. Da Kriterien mit ihren kurzen und verwinkelten Runden und vielen Sprints überhaupt nicht meine Spezialdisziplin sind, bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


GP Kanton Aargau 05.06.2011

Sehr motiviert stand ich am Sonntag beim wichtigsten Schweizer Eintagesrennen am Start. Auf das prominent besetzte Fahrerfeld wartete eine schwere 12,1 Kilometer lange Runde, die es 15mal zu fahren galt. Nach einem nervösen Start bildete sich schon in der zweiten Runde eine 7 Mann starke Gruppe, der auch ich angehörte. Die Gruppe harmonierte sehr gut, doch leider ließ uns das Feld mit 4 Minuten keinen ausreichend großen Vorsprung. Ich fühlte mich gut und sicherte mir mit großem Vorsprung die Bergwertung. Leider musste ich 2 Runden vor Schluss meine letzten Hoffnungen auf eine angestrebte Topplatzierung begraben: Am vorletzten Berg wurde ich mit meinen letzten 2 Begleitern vom Feld gestellt. Als es dann in der letzten Runde am Berg zum „großen Finale“ kam, konnte ich aufgrund der anstrengenden und langen Flucht nicht mehr mit den Besten mithalten. So beendete ich das Rennen auf dem 37. Platz. Die Form stimmt und ich hoffe, sie auch bald in Top-Ergebnisse umzuwandeln.

Neuseenclassics Pfingstsonntag 12.06.2011

Die Neuseenclassics bei Leipzig, eins der letzten deutschen Profirennen, stand am Pfingstsonntag für mich auf dem Programm. Obwohl der Flache Kurs mir nicht besonders entgegenkommt, startete ich sehr motiviert bei meinem ersten Radrennen auf deutschem Boden. Das Rennen selbst ist kurz umschrieben: Die ersten 65 Kilometer viele Attacken, immer wieder neue Spitzengruppen, die sich nicht richtig vom Feld lösen können und wieder eingeholt werden. Ich fuhr sehr offensiv, wollte unbedingt in der entscheidenden Gruppe sein. Leider war ich, als die Gruppe des Tages ging, eingebaut und musste zusehen wie 5 Fahrer absetzten konnte. Als diese Spitzengruppe den Vorsprung auf knapp 2 Minuten ausgebaut hatte, begann ich mit Sebastian Lang von der Deutschen Nationalmannschaft und Björn Thurau vom NSP-Team mit der Nachführarbeit. Etwa 10 Kilometer vor dem Ziel wurden die letzten Fahrer der Fluchtgruppe gestellt und es kam zum Massensprint. Leider war unser Sprinter, Felix Rinker, in der letzten Kurve vor dem Ziel in einem Sturz verwickelt und so reichte es nicht zum erhofften Spitzenresultat für unsere Mannschaft.


Tour de Pays de Savoie 16.06. – 19.06.2011

Mit großem Selbstvertrauen und sehr motiviert reiste ich in die Savoier Alpen zu meinem zweiten Saisonhöhepunkt, der Tour de Pays de Savoie. Das Etappenrennen bestand aus einem Prologzeitfahren und drei Etappen, die mit einigen Pässen gespickt zu einer echten Herausforderung für manchen Fahrer wurden. Doch nicht nur das anspruchsvolle Profil machte uns Fahrern zuschaffen, auch Gewitter und starke Regenfälle, Sturm und kühle Temperaturen machten das Rennen sehr schwer. Und die ersten Schwierigkeiten ließen nicht lange auf sich warten: Da für die 6 Fahrer meiner Mannschaft nur 3 Zeitfahrräder eingepackt wurden, mussten wir die Räder hintereinander benutzen. Leider stürzte mein Vorbenutzer, was zur Folge hatte, dass meine Schaltung nicht mehr 100% funktionierte, was bei dem Kurs mit vielen Richtungsänderungen extrem nervig war. Und da es sehr stark Regnete, war es nicht möglich sich auf der Straße warmfahren unmöglich, und die für Zeitfahren obligatorischen Rollen waren auch nicht eingepackt. Aufgrund dieser schlechten Rahmenbedingungen verlor ich schon im Prolog sehr viel wichtige Zeit. Sehr frustrierend, wenn man in der Vorbereitung alles gibt und dann mit so einem Chaos konfrontiert wird. Die Etappen selbst verliefen dann schon besser für mich. Zumindest Berg hoch, in diese Richtung zumindest war ich auf einem Niveau mit dem spätern Gesamtsieger Nikita Novikov aus Russland. Leider konnte ich nach meinem schweren Sturz bei der Rhone-Alpes-Isere-Tour nicht mehr das nötige Risiko in den gefährlichen Abfahrten bei Dauerregen gehen und musste so den späteren Gesamtsieger ziehen lassen. In der Gesamtwertung beendete ich die Rundfahrt auf dem undankbaren 4. Platz, da Romain Bardet aus der Französischen Nationalmannschaft und mein Teamkollege Laurent Beuret noch aufgrund von Zeitgutschriften an mir vorbeizogen.


Deutsche Meisterschaften in Neuwied

Die Deutschen Meisterschaften markieren traditionell die letzten Radrennen der ersten Saisonhälfte. Nach dem ich in den letzten Wochen meine sehr gute Form für mich selbst nicht zufriedenstellend nutzen konnte, wollte ich an diesem Wochenende endlich ein sehr gutes Ergebnis herausfahren. Am Freitag stand das Einzelzeitfahren über fast 44 Kilometer an. Einzelzeitfahren, besonders flache Strecken mit Wende zählen nicht zu meiner Stärke. Komplett ohne spezifische Vorbereitung und erst zum dritten Mal diese Saison auf dem Zeitfahrrad startete ich an dem Wettbewerb. Zu meiner Überraschung beendete ich das Rennen auf dem 16. Platz, knapp viereinhalb Minuten hinter dem Sieger Bert Grabsch, der in dieser Disziplin schon vierfacher Deutscher Meister und sogar schon Weltmeister war. Viel wichtiger war für mich das Straßenrennen. Hoch motiviert stand ich am Start und hoffte, mit einer „passenden“ Ausreißergruppe das Ziel zu erreichen. Das Rennen selbst verlief ganz anders wie erhofft: Statt einem chaotischen und schnellem Rennen mit vielen Gruppen wurde ein von den Mannschaften mit den Topsprintern HTC und OmegaPharma-Lotto kontrolliertes Rennen. Keiner Gruppe und Fahrer gelang es nach unzähligen Versuchen sich länger und entscheidend vom Feld zu lösen, auch meine Versuche blieben erfolglos. So kam es nach 208 Kilometer zu einem Sprint des auf nur noch 55 Mann großen Feldes. Ich beendete das Rennen auf dem 45. Rang.

GP Pont à Marcq 10.07.2011

Wie letztes Jahr fuhr ich den GP Pont à Marcq als erstes Rennen nach der zweiten Saisonhälfte. Das Rennen im Nordosten Frankreichs führte über einen 13-mal zu befahrenen 15 Kilometer langen Rundkurs, dessen größte Schwierigkeit ein Original – Paris – Roubaix – Pave – Sektor darstellen sollte. Do so weit kam es nicht. Nachdem wir bei Nieselregen und kalten Temperaturen am Start eintrafen, überraschte uns unser sportlicher Leiter mit der Nachricht, dass der Pavesektor aufgrund ausgelaufenen Öls nicht passierbar ist und somit aus dem recht schweren Rennen ein recht leichtes Rennen wurde. Das Rennen selbst war sehr schnell und hektisch, immer wieder bildeten sich neue Gruppen und Grüppchen, auch teilte sich das Feld, bis sich 5 Runden vor Schluss endlich die Gruppe des Tages lösen konnte. Und schon wie letztes Jahr fand auch ich Platz in dieser Gruppe. Zuerst mit 2 „Leidensgenossen“, später mit 5 weiteren Fahrern schafften wir es nicht ausreichend abstand zwischen uns und dem vom Team FDJ angeführten Feld zu bringen. Hilfreich war natürlich auch nicht, dass wir Fahrer in der Spitzengruppe uns in der letzten Runde attackierten. Und so wurde ich mit einem Fahrer des belgischen Teams Credit-Agricole-Wallonie als letzte verbliebene Fahrer der Spitzengruppe 4 Kilometer vor dem eingeholt. Wieder einmal wurde ich für sehr aktive Fahrweise nicht belohnt…


Deutsche Bergmeisterschaft 23.07.2011

Die Bergmeister wurden in diesem Jahr mit der aus dem nordischen Skisport bekannten Gundersen-Methode ermittelt. In einem 8,4 Kilometer Bergzeitfahren von Urnau hinauf auf den 837 Meter hohen Berg Höchsten wurden zunächst die 30 Zeitschnellsten ermittelt, die danach in den Abständen der Qualifikation erneut die 360 Höhenmeter bewältigen müssen. Etwas skeptisch und ohne allzu große Erwartungen reiste ich zu dem Wettkampf an, da mir sowohl die Austragungsform als auch der relativ einfache Berg nicht besonders entgegenkam und eine Erkältung in der Woche vor dem Wettkampf keine gute Vorbereitung erlaubte. Zu meiner Überraschung belegte ich in der Qualifikation den dritten Platz, verschlechterte mich jedoch dann im Endlauf auf den undankbaren 4. Platz.


Antwerpse Havenpijl 07.08.2011

Bei trockenem, aber sehr stürmischem Wetter wurde am vergangenen Sonntag das Rennen Antwerpse Havenpijl ausgetragen. Das Rennen führte über eine große, fast 70 Kilometer lange Runde aus dem Hafen heraus auf einen knapp 15 Kilometer langen, verwinkelten Stadtkurs, den des 9mal zu umrunden galt. So erwarteten 183 absolut flache Kilometer die etwa 200 gestarteten Fahrer.
Das Rennen selbst begann sehr hektisch. Kaum aus dem Hafen, ging es direkt auf die Windkante, so dass sich das Peloton schon nach 20 Kilometer in mehrere Gruppen aufgeteilt hatte. Vorne konnte sich eine 32 Fahrer starke Gruppe absetzen, in der auch 3 meiner Teamkollegen befanden, während sich die hinteren Gruppen wieder zu einem großen Feld vereinten.
Durch die Nachführarbeit der mit dieser Rennsituation unzufriedenen Mannschaften, allen voran das Conti-Pro-Team Veranda’s Willems, wurde der Vorsprung auf etwa einer Minute gehalten, bis die große Gruppe etwa 40 Kilometer vor Rennende eingeholt wurde. Wieder wurde es hektisch, es lösten sich einzelne Gruppen und es sammelten sich schlussendlich 34 Mann vorne. Vier meiner Teamkollegen (Pirmin Lang, Florian Salzinger, Peter Kusztor und Raphael Addy) und ich waren aufmerksam und fanden in dieser Gruppe platz, was uns für das Finale in eine recht komfortable Situation brachte. So konnten wir selbst durch Attacken die große Spitzengruppe in Schwung halten oder gefährliche Grüppchen, die auf den letzten Kilometern noch „flüchten“ wollten, wieder auffahren. Am Schluss zogen wie für unseren schnellen Mann Pirmin Lang den Sprint an, der dann auch als Sieger über den Zielstrich fuhr. Wieder einmal ein Beweis dafür, dass man im Radsport nur als starke Mannschaft Erfolg haben kann. Es ist schön zu sehen, wie wir uns als Mannschaft diese Saison gegenseitig unterstützen und bereit sind, für Teamkollegen sich „aufzuopfern“.


Tour du Doubs 04.09.2011

Das Eintagesrennen Tour du Doubs (Kategorie 1.1) rund um Morteau bei Besancon, kann als Teil der Rennserie zum Coupe de France zu den wichtigsten Radrennen Frankreichs gezählt werden. Aufgrund der anspruchsvollen und hügeligen 200 Kilometer langen Strecke und einem Berg kurz vor dem Ziel kam das Rennen meinen Fähigkeiten sehr entgegen. Mit dem Ziel einer Top10 Platzierung reiste ich nach nahezu perfekter Vorbereitung topmotiviert zu meinem Höhepunkt der zweiten Saisonhälfte an. Bei dem Rennen lief es trotz den kühlen Temperaturen und dem starken Dauerregen sehr gut. Nachdem eine kleine Fluchtgruppe 50 Kilometer vor dem Ziel wieder eingeholt wurde, bildeten sich ständig neue kleine Spitzengruppen, die sich aber nie richtig absetzten konnten. So fuhr eine kleine Gruppe um den späteren Sieger Arthur Vichot von FDJ mit Vorsprung in den letzten Berg. Im Hauptfeld begann ein erbarmungsloses Ausscheidungsfahren, bei dem zum Schluss bei der Bergwertung alle Fahrer der ehemaligen Spitzengruppe eingeholt wurden (Bis auf den Sieger) und nur noch 5 Fahrer um den diesjährigen 4. des Giro d’Italia John Gadret von AG2R übrig blieben. Auch ich konnte mich in dieser Gruppe behaupten und die sehr rutschige Abfahrt in Angriff nehmen. 2 Kilometer vor dem Ziel fand jedoch mein Traum von der Topplatzierung ein schnelles Ende: In einer Kurve rutschte ich auf der selben Linie und Geschwindigkeit wie die anderen 4 Fahrer der Spitzengruppe fahrend weg und kam zu Fall. Mit geringen Schäden am Rennrad und einigen Schürfwunden konnte ich das Rennen in einer Verfolgergruppe fortsetzten und beendete das Rennen auf dem 16. Platz. Eigentlich eine sehr gute Platzierung bei einem Rennen mit dieser Topbesetzung, aber mit dem Wissen, dass es für eine Top 5 Platzierung gereicht hätte, bin ich natürlich sehr enttäuscht.


Saison 2012

Nach langer Zeit ohne Eintrag auf meiner Homepage möchte ich mich mit einem kurzen „Saisoneröffnungsbericht“ wieder zurückmelden. Seit dem letzten Bericht ist einiges passiert: Ich fuhr noch einige schöne und große Rennen im In- und Ausland, bei denen ich bereitwillig und gerne meine Arbeit für meine Teamkollegen verrichtete und so meinen Teil zu einem erfolgreichen Saisonende meiner Mannschaft beitrug. Für meine Mannschaft war die Saison 2011 die erfolgreichste seit Teamgründung, für mich persönlich jedoch leider nicht. Zu viele Stürze verhinderten, dass ich mein noch einmal gesteigertes Leistungsniveau auch in Ergebnisse bestätigen konnte. Nach einer Herbstpause und viel Ablenkung durch mein Studium freue ich mich inzwischen sehr auf die neue Saison und bin sehr optimistisch, dass meine Pechsträhne nicht den Sprung über den Jahreswechsel geschafft hat. Die Saison 2012 wird mein viertes Jahr bei dem schweizer Continentalteam Atlas Personal – Jakroo. Mit einem sehr starken und breit aufgestellten Kader möchten wir einige Rennen gewinnen und viele Punkte in der UCI Europe Tour sammeln. Hierzu möchte ich natürlich einen guten Anteil beitragen.